Kostendruck bei Ärzten: Patienten wünschen sich mehr Zeit für Behandlungen
Viele Patienten und Ärzte klagen über zu wenig Zeit im Behandlungszimmer – Was kann die Komplementärmedizin hier leisten?
Die Zahlen sind eindeutig: Nur 32 Prozent der Deutschen sind mit ärztlichen Behandlungen zufrieden, wie die Umfrage „Healthcare-Barometer 2019“ von PricewaterhouseCoopers belegt (https://www.pwc.de/de/gesundheitswesen-und-pharma/healthcare-barometer-2019.html).
Der größte Grund für die grassierende Unzufriedenheit? Zu wenig Zeit, die sich Ärzte für die Behandlung nehmen. Umgekehrt wünschen sich auch viele Ärzte mehr Zeit für ihre Patienten, scheitern aber am steigenden Kostendruck. Kann die Komplementärmedizin mit ihren auf den Menschen fokussierten Behandlungsformen hier eine Brücke schlagen?
„Mein Arzt nimmt sich keine Zeit“ – Patienten und Ärzte im Dilemma
Gehen Menschen zum Arzt, hat dieser oft nur eine begrenzte Zeit, in der sich dieser den Anliegen der Patienten widmen kann. Als Grund dafür wird vor allem der hohe Kostendruck aufgeführt, denn Gespräche mit dem Patienten bringen den Ärzten meistens kaum Geld ein, wie unter anderem dieser Beitrag des WDR aufzeigt ().
Für Farid Zitoun, Institutionsleiter des Naturheilzentrum Bottrop, spiegelt sich darin eine Systemschwäche wider: „Das Gesundheitssystem in Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten immer weiter ökonomisiert worden hin zu einem auf Effizienz getrimmten ‚Behandlungsfließband‘. Die Belange der Patienten bleiben dabei aber leider oft auf der Strecke.“
Im Schnitt nehmen sich Hausärzte in Deutschland für einen Patienten nur acht Minuten Zeit, so eine groß angelegte Studie der University of Cambridge (https://bmjopen.bmj.com/content/7/10/e017902). In anderen Ländern verbringen Patienten dagegen deutlich länger im Behandlungszimmer. Spitzenreiter Schweden bringt es sogar auf durchschnittlich über 22 Minuten pro Behandlung – ein Hinweis darauf, dass es also auch anders ginge.
Patienten wünschen sich mehr Zeit – Ärzte aber auch
Dass die momentane Situation genau gegenläufig zum Wunsch vieler Patienten ist, zeigt etwa diese Untersuchung der Carstens Stiftung: https://www.carstens-stiftung.de/artikel/welche-behandlungsmerkmale-schaetzen-patienten.html. So stünden die Aspekte „Zeit“ und „Aktives Zuhören“ sehr weit oben auf der Prioritätsliste der meisten Befragten.
Für den Heilpraktiker Farid Zitoun ist dieses Ergebnis keine Überraschung: „Zu uns kommen sehr viele Menschen, die sich von ihrem Arzt häufig im Stich gelassen fühlen. Es gibt Studien, die belegen, dass die positive Aufmerksamkeit, die Mediziner ihren Patienten zuteilwerden lassen bereits einen großen Anteil am Behandlungserfolg haben kann. Leider wird die Behandlung beim Arzt in der Realität dem kaum gerecht.“
Bezeichnend dafür ist, dass sogar Ärzte die Situation zunehmend kritisieren, wie eine Mitgliederbefragung des Marburger Bund Baden-Württemberg herausfand (https://www.marburger-bund.de/baden-wuerttemberg/pressemitteilung/ergebnisbericht-der-mitgliederbefragung-des-marburger-bundes). Sage und schreibe 90 Prozent der befragten Ärzte geben demnach an, dass die Versorgung von Patienten besser wäre, wenn sie mehr Zeit für diese hätten – ein klares Ergebnis.
Den Menschen im Fokus – Komplementärmedizin nimmt sich Zeit
Während die Situation für Ärzte komplex ist und womöglich einer Reform bedarf, kann sich die Komplementärmedizin durch ihren komplett auf den Menschen fokussierten Ansatz als Brückenbauer profilieren: „Als Naturheilkundler können wir uns für Patienten sehr viel mehr Zeit nehmen und diese darüber hinaus ganzheitlicher wahrnehmen. Dazu gehört es unter anderem, die Umstände und die Krankengeschichte eines Menschen in seiner Gesamtheit zu verstehen.
Durch das Mehr an Zeit, was uns als Komplementärmediziner in der Naturheilpraxis zur Verfügung steht, ist es uns möglich einfach zuzuhören, und gleichzeitig ein Vertrauensverhältnis zum Patienten aufzubauen, was für die weitere Behandlung sehr wichtig ist“, weiß Zitoun aus der täglichen Praxis.
Nimmt man dies in Betracht, erscheint es nicht überraschend, dass sich mehr und mehr Menschen der Naturheilkunde zuwenden.
Zu dieser gehört im besten Fall auch eine gesunde Prise Humor – und diese gibt es im nabo nicht zu wenig, wie etwa das neue Outtake-Video der beiden Lifestyle-Blogger Farid Zitoun und Christian Rüger beweist.
Wie Humor sich positiv auf den Arbeitsalltag auswirken kann, beschreibt Gastautor Stephan Brenk in seinem Blog-Artikel „Humor auf der Arbeit – Spaß an der Arbeit?“.