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Komplementärmedizin hinter den Kulissen – Über die Arbeit eines Heilpraktikers

Farid Zitoun
Komplementärmedizin hinter den Kulissen – Über die Arbeit eines Heilpraktikers

Heilpraktiker zu sein bedeutet Kompetenz, Arbeit und hohe Anspruch zu erfüllen. Vieles davon spielt sich hinter den Kulissen ab

Hallo aus Bottrop! Ich heiße Farid Zitoun, bin Mitgründer und Institutionsleiter des Naturheilzentrum Bottrop. Gemeinsam mit meinem Kollegen Christian Rüger habe ich das nabo (kurz für Naturheilzentrum Bottrop) in den 90ern gegründet und als Anlaufstelle für Hoffnungssuchende, meist chronisch kranke Menschen, in ganz Europa etabliert, denen die Schulmedizin vielleicht alleine nicht mehr weiterhelfen kann.

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Ich gebe zu, ich bin ein streitbarer Mensch und das Thema Alternativmedizin im Speziellen ist ein sogar noch streitbareres Thema.

Aber ich bin immer wieder überrascht, wie vielen Menschen der wirkliche Umfang der Arbeit eines Heilpraktikers nicht bewusst ist und wie groß an der einen oder anderen Stelle die Vorurteile gegenüber Komplementärmedizinern ist.

Dagegen möchte ich mich mit aller Entschiedenheit wehren. Vor allem finde ich unfair, wie einfach die Arbeit eines Heilpraktikers im Vergleich zu der eines Arztes oft dargestellt wird.

Komplementärmedizin versus Schulmedizin – es gibt mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede

Heilpraktikerrecht, Heilpraktikergesetz, Hygieneverordnungen uvm. – Von wegen Wildwuchs!

Es soll sogar im gesellschaftlichen Diskurs von „Wildwuchs“ gesprochen werden, wenn es um Heilpraktiker geht.

Ich gebe zu, dass es auch in unser Berufsbranche graduelle Unterschiede gibt und obwohl in Deutschland die rechtliche Situation von Heilpraktikern klar geregelt ist, kann diese mit Sicherheit hier und da optimiert werden. Allerdings könnte man das sicherlich – wenn man es ganz genau nimmt – ebenso auf die Schulmedizin oder ganz einfach auf jeden anderen Berufszweig übertragen.

Heilpraktiker haben sich in Deutschland genau an Verordnungen und Gesetze zu halten, daher wundert es mich, wie einseitig das Ganze manchmal dargestellt wird.

Die Verantwortungen des Heilpraktikers sind gesetzlich klar geregelt

Da wäre zum Beispiel der Mythos, dass Heilpraktiker eigentlich nichts über Medizin wissen müssen. Das ist nicht nur falsch und unfair, sondern vollkommen realitätsfremd. Denn: Heilpraktiker behandeln wie Ärzte Menschen mit Krankheiten und letztere sind schließlich für Schulmediziner und Naturheilkundler gleich.

Der einzige Unterschied ergibt sich – wenn überhaupt – aus dem Ansatz und der Art und Weise ob man eher mit natürlichen Mitteln bzw. minimalinvasiv behandelt oder klassisch schulmedizinisch. Dabei sollte der einzig richtige Ansatz sein, dass ein Patient aus beiden Disziplinen das Beste bekommt. Hat nicht jeder sogar genau darauf ein Recht?

In der täglichen Praxis arbeiten wir als Komplementärmediziner Hand in Hand mit der Schulmedizin, gerade deshalb müssen wir über viele Aspekte der ärztlichen Arbeit bestens Bescheid wissen wie etwa über die Wechselwirkungen verschiedener Medikamente oder über die Auswirkungen bestimmter Therapien.

Und das geht definitiv weit über die Grundlagen der Anatomie, Physiologie oder Pathologie hinaus. Alle diese Aspekte fließen in alternativmedizinische Therapiepläne mit ein, um den Patienten optimal behandeln zu können.

Wenn Naturheilkunde & Schulmedizin Hand in Hand arbeiten

Die souveräne Nutzung medizinischer Werkzeuge ist für meine Arbeit zum Beispiel unabkömmlich. Wer als Heilpraktiker in Deutschland einen Menschen behandelt, sollte mit Spritze und Stethoskop genauso gut umgehen können wie ein Arzt. Es liegt in der Natur der Sache, dass sich Spezialisten der integrativen Medizin sowohl mit der Schulmedizin als auch mit der Naturheilkunde bestens auskennen. Umgekehrt gilt das übrigens für die allermeisten Ärzte nicht!

Viele gute Heilpraktiker, die ich kenne, hatten zudem bereits direkten Kontakt mit der Schulmedizin. Ich selbst habe lange Zeit im Krankenhaus gearbeitet und dort viele wertvolle Erfahrungen gesammelt, von denen meine Patienten und ich bei meiner heutigen außerklinischen Arbeit sehr profitieren.

Die Verantwortungen eines Heilpraktikers sind unter anderem im Heilpraktikergesetz festgelegt, dazu gehören etwa die lebenslange Fortbildungspflicht, das Wissen um das Heilmittelwerbegesetz (kurz: HWG), das Arzneimittelgesetz, das Bundesseuchengesetz oder strenge Hygieneverordnungen, die für Ärzte und Krankenhäuser im Übrigen die gleichen sind. Und das ist nur ein kleiner Auszug.

Heilpraktiker: lebenslange Fortbildungspflicht und Kompetenz durch Weiterbildung

Weitere Informationen bietet übrigens auch das Portal des Bundes Deutscher Heilpraktiker: https://www.heilpraktiker-fakten.de/heilpraktikerfakten/gesetzliche-vorgaben-zur-berufsausuebung/

Heilpraktiker sein ist einfach? – Nur knapp 30 Prozent der Zeit besteht aus den eigentlichen Behandlungen!

Schmunzeln lässt mich vor allem das Klischee des Heilpraktikers, wie es manchmal in kritischen Medien dargestellt wird. So, als würde ein Heilpraktiker einfach seinen Patienten mit esoterischen Versprechungen einlullen, ihn mit ein paar Kräutertinkturen nach Hause schicken und dann die Beine hochlegen.

Sorry, das entspricht so gar nicht meinem Heilpraktikerdasein der letzten fast 30 Jahre. Aber vor allem wird dieses realititätsfremde Klischee denen doch durchweg mündigen und intelligenten Patienten, denen ein Heilpraktiker täglich begegnet, nicht gerecht.

Naturheilkunde: das Wohl des Patienten immer im Blick

Apropos Patient: Verlässt dieser bei uns die Naturheilpraxis, fängt für uns ein Großteil der Arbeit erst an! Da wäre zum Beispiel die Verpflichtung zur Dokumentation, die wir für jeden einzelnen Patienten vornehmen müssen – immer unter den sehr strengen Auflagen des Datenschutzes selbstverständlich. In dieser Hinsicht unterscheidet sich der Heilpraktiker ebenfalls nicht vom Arzt.

Es kommt aber noch mehr dazu. Über die Fortbildung habe ich weiter oben bereits geschrieben. Erfahrungsheilkunde bedeutet für mich übrigens auch das Festhalten und Überliefern von Tradition und Wissen. Einen Teil davon in Seminaren und Fachvorträgen weiterzugeben an Heilpraktiker, Ärzte oder einfach nur Interessierte ist für mich daher eine bewahrens- und schützenswerte Pflicht.

Das Einhalten diverser Regelungen wie etwa der Hygienestandards nimmt in der Praxis ebenfalls viel Zeit ein, zumal wir im Naturheilzentrum Bottrop grundsätzlich weit über die geforderten Mindeststandards hinaus- und an die Grenze des Erreichbaren gehen.

Qualitätsmanagement in der Naturheilpraxis

Jedes medizinische bzw. elektrische Gerät, jeder Lichtschalter und jede Steckdose unserer Einrichtung muss gesetzlichen Anforderungen genügen und wird regelmäßig rigoros kontrolliert. Viel Zeit und Arbeit fließt in das Qualitätsmanagement – Das ist gut und letztlich alles zum Wohle des Patienten.

Am Ende sind es höchstens 30 bis 40 Prozent der Zeit, die wir im Behandlungszimmer im Gespräch verbringen – und das, obwohl wir uns als integrative Mediziner sehr viel mehr Zeit für unsere Patienten nehmen können als die meisten Ärzte.

Komplementärmedizin – Zuhören, ganzheitlich betrachten und als Mensch behandeln

Wäre es nicht schön, wenn die durch die Medien oben genannten „betonten Schwächen“ der Naturheilkunde bzw. Alternativmedizin einfach als Vorzüge verstanden würden? Das würde ich mir als Gusto wünschen, wenn es um die Komplementärmedizin geht.

Denn ich bin davon überzeugt, dass dies für die heutige Medizin einen wertvollen Gewinn darstellt, vor allem aber für die Patienten einen echten Mehrwert.

Synergien zwischen Naturheilkunde und Schulmedizin stärken

Am Ende kommt es somit nicht darauf an, wer im Kleinkrieg zwischen Schulmedizin und Naturheilkunde die Nase vorne hat, sondern einzig und allein auf den Blick für das Richtige – nämlich das Wohl des Patienten. Dafür sollten alle medizinischen Disziplinen zusammenrücken, Synergien schaffen und ihre Stärken kombinieren. Genau das ist der Ansatz, den das Naturheilzentrum Bottrop schon seit seiner Gründung verfolgt.

Ich bin mir sicher, dieser kleine Einblick hinter die Kulissen mit einer kurzen Exkursion in die Tiefe, zeigt, was es heute bedeutet Heilpraktiker zu sein und was dieser wirklich leistet.

Übrigens: Und was ihr auf keinen Fall verpassen dürft, ist, wie die Videos im nabo YouTube-Kanal eigentlich gemacht werden. Was dafür so hinter den Kulissen passiert: Das haben wir für Euch in unserem neuen Video filmerisch festgehalten. Viel Spaß dabei!

Farid Zitoun & Christian Rüger, Gründer und Institutionsleiter des Naturheilzentrum Bottrop

Schreibt mir gerne eure Meinung zum Thema. Natürlich seid ihr in unserer Praxis in Bottrop herzlich willkommen! Wir freuen uns auf Eure Kommentare

Liebe Grüße

Euer

Farid Zitoun


Farid Zitoun
Über den Autor
Farid Zitoun
… steckt menschen mit seiner guten laune und herzlichen art immer wieder aufs neue an. kompetenz, fürsorge und ein blick für den patienten hinter der krankheit zeichnen einen der beiden gründer des naturheilzentrums im ruhrgebiet aus. mit unbändiger kraft und viel engagement setzt sich farid zitoun täglich für seine patienten und darüber hinaus ein. auch damit sie wieder mut fassen können. die kinderheilkunde ist dabei eines seiner besonderen spezialgebiete und eine herzensangelegenheit für den passionierten alternativmediziner.

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