Sehschwäche im Alltag und ihre Gefahren
Die gefährlichen Auswirkungen von Sehschwäche und wie man durch Vorsorge das Risiko senken kann
Hallo aus Dorsten! Ich heiße Ruth Bellendorf, Optikermeisterin und Inhaberin des Optikergeschäfts Bellendorf – Alles fürs Auge. Mit dem Thema Sehschwäche werde ich wegen meines Berufs jeden Tag konfrontiert. Aus Gesprächen mit Kunden weiß ich, dass viele ihrer eigenen Sehschwäche erst auf die Spur kamen, als ihnen bewusst wurde, wie viel schlechter sie im Vergleich zu anderen Menschen sehen können, zum Beispiel wenn Kinder im Unterricht nicht die Tafel lesen können.
Andere kamen über Umwege zur Diagnose, weil sie sich ständig über Kopfschmerzen beklagten. Dies alles lässt sich mit einer Brille oder einer anderen Sehkorrektur gut beheben, weswegen die meisten Menschen im Alltag dadurch kaum noch eingeschränkt werden. Falls man sich über seine eigene Sehstörung jedoch gar nicht bewusst ist, können die Folgen verheerend sein.
Undiagnostizierte Sehschwäche beim Autofahren – Ursache für viele Verkehrsunfälle?
Wer eine Brille braucht, um vernünftig in die Ferne zu sehen, ist in den meisten Fällen auch dazu verpflichtet, die Brille beim Autofahren zu tragen. Was aber, wenn man gar nicht weiß, dass man eine Sehschwäche hat? Wie gravierend dieses Problem ist, wurde mir vor allem im Gespräch mit den Bottroper Naturheilkundlern Farid Zitoun und Christian Rüger bewusst, die vor Kurzem ihr neues Video in meinem Fachgeschäft gedreht haben. Sage und schreibe 300.000 Unfälle sollen in Deutschland jedes Jahr auf Sehschwäche zurückgeführt werden können.
Das ist erschreckend viel. Bei meiner Recherche bin ich dazu noch auf folgende Zahl gestoßen: 7,5 Millionen (!) Autofahrer könnten hierzulande unterwegs sein, die im Dunkeln nicht richtig sehen können! (https://www.zeit.de/mobilitaet/2017-11/sehvermoegen-autofahrer-unfaelle-dunkelheit-strassenverkehr) Wenn man das hört, könnte einem schon angst und bange werden. Wie aber kann es sein, dass sich so viele Autofahrer einer solchen Gefahr aussetzen?
Nachtblindheit – Sehschwäche vor allem nachts ein Problem
Viele Sehschwächen entwickeln sich im Laufe der Zeit und können verschiedene Ursachen haben. Klassische Kurz- oder Weitsichtigkeit entwickeln sich häufig während der Jugend und werden dementsprechend öfter früh diagnostiziert. Andere Arten von Sehschwächen entstehen hingegen wegen Augenkrankheiten. Grauer Star, auch Linsentrübung genannt, kann sich etwa durch eine immer unschärfere Sicht ausdrücken, während es beispielsweise bei grünem Star dazu kommen kann, dass das Blickfeld immer weiter eingeschränkt wird. Hier hat jede Krankheit ihre eigene Symptomatik.
In fast allen Fällen haben diese Augenkrankheiten jedoch gemeinsam, dass sie sich schleichend entwickeln und daher am Anfang kaum auffallen. Bei schlechtem Licht wie etwa nachts treten die Mängel aber immer viel stärker in Erscheinung. Daher kann es dazu kommen, dass selbst Leute, die bei Tag eigentlich noch relativ gut sehen können, nachts auf einmal viele Dinge nicht mehr ausreichend wahrnehmen – sie sind nachtblind. Gerade in der dunklen Jahreszeit ist das Risiko für Unfälle daher noch einmal besonders erhöht.
Zur Sicherheit gegen Sehschwäche: Frühzeitig untersuchen lassen
Wo Sehschwäche in den meisten Situationen des Alltags oft nur eine Lästigkeit ist, wird sie hinter dem Steuer zu einer echten Gefahr, der man zu allem Überfluss auch noch alle anderen Verkehrsteilnehmer aussetzt. Augenärzte und Verbände empfehlen daher allen Menschen über 40, regelmäßig die Augen untersuchen zu lassen. Denn gerade im Alter steigt die Gefahr für viele Augenkrankheiten teilweise rasant an. Eine Vorsorgeuntersuchung kann sich daher sehr lohnen, zumal sich die meisten Augenkrankheiten mittlerweile gut behandeln lassen.
Auf diese Weise kann zudem möglicherweise bisher nicht diagnostizierte Fehlsichtigkeit festgestellt werden. Tests dafür gibt es übrigens auch beim Optiker. Obwohl einige Krankenkassen eine Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt nicht zahlen, finde ich den Einsatz verkraftbar, gerade im Verhältnis zu den Risiken. Wer bei sich Symptome einer Sehschwäche wahrnimmt oder wie Diabetiker zu einer besonderen Risikogruppe gehört, sollte hier meiner Meinung nach nicht am falschen Ende sparen. Und: Ein Glaukom kann prinzipiell jeden treffen. Je früher man es erkennt, desto besser.
Über Sehschwäche informiert sein
Egal, ob man perfekte Sicht hat oder nicht, finde ich, dass jeder die Gesundheit seiner Augen immer im Blick haben sollte. Obwohl viele Augenkrankheiten behandelbar sind, erblinden in Deutschland jedes Jahr viele Menschen, denen man bei einer rechtzeitigen Diagnose wohl hätte helfen können. Dass man dadurch vielleicht sogar noch Unfälle verhindern kann, macht es für mich nur umso sinnvoller. Panik ist dabei ganz sicher nicht angebracht, aber schon ein bisschen mehr Achtsamkeit im Alltag kann einen Unterschied machen.
Informationen zu den Augen gibt es dabei heute eigentlich in Hülle und Fülle, ob es nun im Internet, beim Augenarzt, beim Heilpraktiker oder beim Optiker ist. Ich selbst stehe allen bei Fragen rund ums Auge jedenfalls sehr gerne als Expertin zur Seite.
Fühlt ihr euch über das Thema Sehschwäche gut informiert? Wusstet ihr von den Gefahren oder hättet ihr gedacht, dass möglicherweise so viele Menschen Auto fahren, die nachts nicht richtig sehen können? Ich bin gespannt auf eure Meinungen, Erfahrungen und Kommentare!
Viele Grüße
Eure Ruth Bellendorf
Mehr zum Thema Augenkrankheiten gibt es im Newsbereich der Naturheilzentrum Bottrop Website zu finden. Im angeschlossenen Tumblr-Blog wird außerdem das Thema Augengesundheit näher behandelt.
Grade in Homeoffice Zeiten, finde ich es sinnvoll, eine Vorsorge für Augen zu treffen. Die Belastung der Augen kann schon enorm sein. Ich werde das definitiv in Angriff nehmen.