Seniorensport: Das bringt Sport im Alter wirklich
Warum wird Seniorensport so oft empfohlen? Wir decken auf!
Die Menschen in Deutschland werden nicht nur im Schnitt immer älter – die älteren Menschen werden auch immer sportlicher. Laut eines Berichts der Bundeszentrale für politische Bildung treiben heute etwa 44 Prozent aller Senioren über 65 zumindest gelegentlich Sport. In den 60er-Jahren lag dieser Wert noch bei gerade einmal 5 Prozent.
Seniorensport wird dabei im Allgemeinen als sinnvolle Maßnahme angesehen, von der sich ältere Menschen eine höhere Fitness und auch ein insgesamt verbessertes Wohlbefinden erhoffen können. Was steckt hinter dem Trend Seniorensport und welche positiven Auswirkungen auf die Gesundheit hat er wirklich?
Darum wird Seniorensport so häufig empfohlen
Zu den größten Verfechtern des Seniorensports gehört nicht zuletzt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Auf ihrem Infoportal für Senioren geht die Behörde auf die vielfältigen positiven Effekte ein, die Sport im Alter auf Körper und Geist haben kann.
Farid Zitoun, Heilpraktiker und Institutionsleiter im Naturheilzentrum Bottrop (NABO), fasst die wichtigsten Punkte dabei wie folgt zusammen:
„Seniorensport oder auch grundsätzlich körperliche Ertüchtigung im Alter können deutlich spürbar die Gesundheit verbessern. Die positiven Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System sind schon seit geraumer Zeit sehr gut erforscht. Sport im Alter kann den Blutdruck stabilisieren und damit insbesondere Bluthochdruck entgegenwirken sowie die Bildung von Arteriosklerose bremsen.
Studien konnten außerdem zeigen, dass das Risiko für Diabetes, Osteoporose, Schlaganfall und sogar Krebs durch Seniorensport sinken kann. Darüber hinaus kann die Bewegung das Koordinationsvermögen verbessern und das Risiko für Stürze somit gesenkt werden. Die Liste der möglichen Effekte ist riesig.“
Sogar eine zumindest teilweise vorbeugende Wirkung gegen Demenz wird Sport im Alter bescheinigt. Mehr dazu erfahren Sie auch im Beitrag „Tanzen gegen Demenz“ auf unserer Website.
Auch das allgemeine Wohlbefinden kann steigen
Neben den körperlichen Vorzügen gibt es zusätzlich auch noch eine Reihe möglicher positiver Effekte auf das Wohlbefinden, wie Zitoun weiter ausführt:
„Auch die geistigen bzw. seelischen Auswirkungen von Seniorensport spielen eine große Rolle dabei, warum im Prinzip jede Gesundheitsinstitution – inklusive uns – älteren Menschen generell dazu rät.
Die eigentliche Bewegung selbst hilft dem Körper dabei, Stresshormone abzubauen. Oft geht es Menschen nach ein bisschen Bewegung besser als vorher – aber das ist nur die unmittelbare Wirkung.
Grundsätzlich ist es auch so, dass ältere Menschen, die noch aktiv Sport betreiben, auch grundsätzlich fitter sind und aktiver am Leben teilnehmen können. Sie können also selbstständiger ihren Alltag gestalten und sich öfter mit Freunden oder Verwandten treffen. Der Alltag wird so abwechslungsreicher und weniger einsam.“
Über diese und ähnliche Effekte von Sport im Alter berichtet auch Gastautorin Kerstin Pröse im NABO-Blog zum Thema „Fit im Alter“. Sie teilt dort ihr Expertenwissen aus ihrer langjährigen Tätigkeit in der Bereichsleitung des Diakonischen Werks Gladbeck-Bottrop-Dorsten der Diakonie Deutschland.
Das Erfolgsrezept: Klein anfangen
Seniorensport wird also aus gutem Grund von vielen Stellen empfohlen.
„Wichtig ist jedoch, klein anzufangen und dabei seinen eigenen Fitnessstand und eventuelle Vorerkrankungen miteinzubeziehen, bevor man sich einfach in den Seniorensport hineinstürzt. Es ist wichtig, dies zuerst mit dem Heilpraktiker oder Arzt des Vertrauens abzusprechen, denn ansonsten kann Sport im Alter sogar schaden.
Wenn das sportliche Programm aber gut auf einen selbst abgestimmt und medizinisch abgesprochen ist, kann jeder loslegen. Und dabei spielt es wirklich keine Rolle, wie viel oder wenig man macht. Am Anfang muss jeder klein anfangen. Es sollte vor allem Spaß machen“, so Zitoun.
Konkrete Übungen für Seniorensport, die jeder ohne Aufwand in seinen Alltag einbinden kann, finden Interessierte online unter anderem auf einem weiteren Portal der BZgA. Dazu gehören unter anderem verschiedene Dehn- und Streckübungen.
Schon ein bloßer Spaziergang kann den Quellen nach jedoch bereits eine Menge bringen, vor allem dann, wenn er regelmäßig geschieht.
Noch mehr Infos im Naturheilzentrum Bottrop
Am Ende geht es für den Bottroper Gesundheitsexperten Farid Zitoun darum, Menschen jeden Alters dazu motivieren, mehr auf die eigene Gesundheit zu achten:
„Sport, egal ob als Seniorensport oder in jüngeren Jahren, ist eines der effektivsten, natürlichsten und nachhaltigsten Mittel gegen verschiedenste Krankheiten und Befindlichkeitsstörungen. Leider haben viele Probleme damit, den inneren Schweinehund zu überwinden und suchen stattdessen nach einer einfachen Pille, die stattdessen die Probleme löst.
Das ist sehr schade. Denn Sport kann sehr viel Spaß machen. Ich möchte jeden dazu anhalten, den persönlichen Wohlfühlsport zu finden. Das raten wir übrigens häufig auch den Best Agern bzw. der Generation 50+ oder deren Angehörigen, die aus unterschiedlichsten Gründen zu uns in die Praxis kommen.“
In ihrem neuen YouTube-Video fasst Farid Zitoun zusammen mit seinem Kollegen Christian Rüger die positiven Facetten des Seniorensports noch einmal zusammen und zeigt einige der Übungen, mit denen auch Anfänger ihren Alltag aktiver gestalten können.