Fit im Alter – Schon mit wenig viel erreichen
Wie man auch im höheren Alter gesund und fit bleibt
Hallo aus Bottrop! Ich heiße Kerstin Pröse und ich arbeite als Bereichsleiterin der Diakoniestationen Gladbeck-Bottrop-Dorsten in der grünsten Stadt der Metropole Ruhr.
Das Diakonische Werk Gladbeck-Bottrop-Dorsten ist im Bereich der Senioren-, Behinderten- und Jugendhilfe sowie die Qualifizierung und Berufsbildung tätig.
In meinem Alltag komme ich persönlich viel mit „unseren“ Senioren in Kontakt und das ist für mich einer der schönsten Aspekte meiner Arbeit. Deshalb habe ich mich besonders gefreut, dass die Demenz WG der LIQ (Leben im Quartier) der Diakonie Bottrop für die Vlogger Farid Zitoun und Christian Rüger für ihr neustes Gesundheits-Video mit dem wichtigen Thema „Seniorensport – Fit im Alter“ Drehort war.
Die Lifestyle Blogger teilen dort praktische Tipps rund ums Thema Gesund im Alltag mit Fakten und motivieren zum „Aufstand“ gegen den inneren Schweinehund. Das Credo des Naturheilzentrum Bottrop: Prävention vor Rehabilitation, finde ich toll und erstrebenswert. Und es passt eben auch gut zu Fitness, denn schon mit ein bisschen Einsatz kann es jeder schaffen, fit im Alter zu bleiben oder zu werden.
Welche großartigen Effekte das unter anderem auf die Gesundheit haben kann, sehe ich selbst regelmäßig bei den Senioren, mit denen ich arbeite. Welche das sind und wie jeder etwas Gutes für sich selbst tun kann – darüber möchte ich euch nun gerne berichten.
Was heißt eigentlich fit im Alter?
Was ich unter fit im Alter verstehe? Für mich als Pflegeexpertin bedeutet es, weiterhin aktiv am Leben teilnehmen zu können. Ein ganz wichtiger Aspekt davon ist unter anderem mobil zu bleiben.
Wer auch im höheren Alter noch spazieren und Treppen steigen kann, ist weniger eingeschränkt, kann sich ohne Hilfe freier und weiter bewegen. Das wiederum sorgt für Eigenständigkeit und steigert zudem die Fitness – quasi ein sich selbst verstärkender Kreislauf.
Gerade älteren Menschen bietet das Sicherheit und auch das Gefühl, selbstbestimmt und nicht auf andere angewiesen zu sein. Aus der täglichen Arbeit und der damit verbundenen Erfahrung weiß ich, wie gut es für Senioren ist, wenn sie ihren eigenen Alltag komplett eigenständig bewältigen können.
Die Energie und die Lebensfreude zu sehen, die das mit sich bringt, schon alleine dafür lohnt es sich, den eigenen inneren Schweinehund zu überwinden.
Fit im Alter zu bleiben lohnt sich
Die positiven Effekte gehen aber noch viel weiter: Wer fit im Alter bleibt, kann sich zum Beispiel auch besser mit anderen Menschen, mit Freunden sowie Verwandten, treffen und ist damit unabhängig. Jeder weiß, wie wichtig sozialer Kontakt ist, denn wer nur zuhause sitzt, fühlt sich viel schneller isoliert. Kontakt mit anderen verankert uns im Leben und gibt Menschen das Gefühl, geschätzt und gebraucht zu werden.
Fit im Alter zu sein bedeutet auch, flexibler zu bleiben und eine bessere Koordination zu bewahren. Das kann sogar gegen Stürze schützen oder diese zumindest glimpflicher ausgehen lassen, darüber schreibt zum Beispiel der Focus im Artikel: „70 Jahre und älter: Stark machen gegen Alterschwäche“. Und regelmäßige körperliche Ertüchtigung kann darüber hinaus sogar das Wohlbefinden steigern, wie dieser interessante Bericht „Wie Spaziergänge besonders glücklich machen“ von Spektrum verrät.
Neben körperlicher Fitness gibt es natürlich auch mentale Fitness als Aspekt des Themenbereichs „fit im Alter“. Ich begegne jeden Tag Senioren, die bis ins sehr hohe Alter geistig absolut klar und scharf sind. Das hilft natürlich dabei, aktiv am Leben teilzunehmen und sich weniger „abgehängt“ zu fühlen. Dafür kann man etwas tun, denn das ist absolut erhaltenswert.
Pflege und Forschung – Das sagt die Wissenschaft!
Selbstverständlich stützen wir uns in der Pflegewissenschaft immer auch auf wissenschaftliche Untersuchungen, die positive Effekte von Maßnahmen belegen. Glücklicherweise gab es zum Thema „fit im Alter“ in den letzten Jahren einige spannende Studien.
Ich habe hierzu jüngst eine groß angelegte Studie aus den USA gelesen, die auf der der Jahrestagung des American College of Sports Medicine in Orlando/Florida 2014 vorgestellt wurde. Diese konnte zum Beispiel belegen, dass ein „maßvolles tägliches Bewegungsprogramm“ Senioren dabei unterstützt, im Alter den Verlust der Mobilität zu verlangsamen. Darüber schrieb auch das Ärzteblatt.
Analog dazu konnte eine weitere Studie der Universität Trondheim aufzeigen, dass regelmäßige körperliche Ertüchtigung, vor allem intensive Ertüchtigung, die natürliche Senkung der maximalen Sauerstoffaufnahme verlangsamen kann, was wiederum mit einem niedrigeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Zusammenhang steht.
Fit im Alter: Bewegung, Bewegung, Bewegung
Wie kann man es also erreichen, fit im Alter zu bleiben oder zu werden? Dafür gibt es nach meiner Erfahrung kaum ein besseres Mittel als Bewegung. Und hier spielt es wirklich keine große Rolle, wie viel oder wenig ihr macht. Schon ein regelmäßiger Spaziergang kann viel an Fitness bringen und erhalten.
Eine Sache, die meinen Kollegen in der Pflege und mir in unserem Berufsalltag immer wieder auffällt: Menschen, die in jüngeren Jahren sportlich aktiv waren, sind meistens auch im Alter fitter als diejenigen, die ihr Leben als Couch-Potato gefristet haben. Das gilt insbesondere, wenn sie an degenerativen Erkrankungen wie Demenz oder Parkinson leiden.
Dieser Unterschied ist sogar dann spürbar, wenn die Person selbst gar nicht mehr aktiv Sport betreibt. Fit im Alter dank sportlicher Betätigung quasi als Vorsorge? Zumindest aus meiner anekdotischen Erfahrung scheint es nicht weit hergeholt.
Wichtig dabei: Übernehmt euch nicht. Sich selbst herauszufordern ist grundsätzlich eine gute Sache wie sich zeigt. Hilfreich ist es hier auf die Grenzen des Körpers Rücksicht zu nehmen und es langsam angehen zu lassen.
Dabei ist zu betonen: Es ist nie zu spät anzufangen! Ich erlebe es regelmäßig, wie Senioren, die sich vorher selbst kaum noch etwas zugetraut haben, schon mit ein wenig Bewegung (am besten regelmäßig) regelrecht aufblühen und wieder viel aktiver und lebensfroher werden.
Die beste Motivation für ein gesundes und langes Leben?
Das Schreiben über das Thema hat bei mir persönlich auch zu einem großen Effekt geführt: Ich bin jetzt noch motivierter, mehr für mich und meine Gesundheit zu unternehmen.
Halten sich eure Eltern oder Großeltern fit im Alter? Und tut ihr auch selbst etwas für eure persönliche Fitness?
Schreibt mir eure Antworten in die Kommentare, denn das Thema ist für mich beruflich und privat sehr spannend. Deshalb möchte ich gerne von euch hören, wie ihr dazu steht und welche Erfahrungen ihr gemacht habt. Die neuen Perspektiven, die wir durch aktiven Austausch miteinander erhalten, können sich oft nachhaltig auf unser Bewusstsein und damit auf unser Leben auswirken. Diese positive Kraft möchte ich gemeinsam mit euch nutzen.
Schöne, bewegte Bilder, Aktionen und gute Beispiele aus der LIQ (Leben im Quartier) sowie mehr über Gesundheit und das Thema „fit im Alter“ findet ihr wie gesagt auch im neuen nabo-Video.
Ich hoffe, ich konnte euch dazu motivieren, euch und eurer Gesundheit etwas Gutes zu tun. Das kann sogar sehr viel Spaß machen und Menschen zusammenführen. Ich bin dem Naturheilzentrum dankbar für die Gelegenheit, das Bewusstsein für dieses wichtige Thema zu stärken. Möchtet ihr noch mehr über Fitness im Alter wissen, dann wendet euch gerne an mich oder direkt an Farid Zitoun und Christian Rüger in der Naturheilpraxis.
Viele Grüße
Eure Kerstin Pröse
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